27.04.09
Jetzt spricht die MädchenbandeDarum
verfolgen wir „Tokio Hotel“Stalker oder Fans? Die „Afghanen auf Tour“ Perrine (21,
v. l.), Noemai (Noémie) (20), Aurore (21) und Georgina (Cindy)
(25)
Von N. ALTENDORF, D. IMÖHL, M. PITTELKAU und M. ZITZOW
Wohin treibt der Fan-Wahn diese Mädchen noch?
• Sie verfolgen Tom (19) und Bill Kaulitz (19) von
„Tokio Hotel“ auf Schritt und Tritt.
• Sie vermummen sich wie Gewalttäter.
• Sie nennen sich „Les Afghanes on Tour“
(„Die Afghanen auf Tour“).
• Sie kommen aus Frankreich, sind seit einem halben Jahr
hinter den Musikern her.
Ihre Namen: Perrine (21), Georgina (25), Aurore (21) und Noemai
(20). BILD-Reporter fragten die Mädchen, die sich erstmals
unvermummt zeigen: Warum lasst ihr die Jungs von „Tokio
Hotel“ nicht einfach in Ruhe?
„Wir sind keine Stalkerinnen“, behauptet Perrine.
„Wir lieben die Musik, die Texte. Verfolgt haben wir sie
nicht, wir wollten nur wissen, wo und wie die leben und wohnen. Das
interessiert uns.“
Unter den Extrem-Fans ist ein Wettbewerb entbrannt, wer die Jungs
am häufigsten in privaten Situationen sieht. Videos von wilden
Verfolgungsjagden stellen die so genannten Fans dann ins
Internet.
Perrine: „Das Besondere ist, dass wir ,Tokio Hotel‘
andauernd und immer sehen wollen. Umso häufiger man sie sieht,
desto glücklicher ist man.“
Bei Perrine ging der Fanatismus so weit, dass sie vor zwei Jahren
sogar von Paris nach Hamburg zog, um Bill und Tom nah zu sein. Sie
fand einen Job (sagt aber nicht, als was) und nahm sich eine
Wohnung in der Nähe der Zwillinge, fuhr den beiden ständig
hinterher.
Am 15. April gipfelte der Fan-Irrsinn an einer Hamburger
Tankstelle, als Tom die Nerven verlor und Perrine ins Gesicht
schlug. Die junge Frau erstattete Strafanzeige.
Kurz zuvor soll die Mutter von Bill und Tom von den
„Afghanen“ angegriffen worden sein. Die Mädchen
bestreiten das.
Noemai: „Die Mutter von Tom hat uns angegriffen – mit
einer PET-Colaflasche.“ Die Auseinandersetzung soll sich vor
dem Hamburger Wohnsitz von Bill und Tom zugetragen haben, wo die
„Afghanen“ auf die Zwillinge gewartet hatten.
Was wollen die Französinnen jetzt? Ihr Rechtsanwalt Burkhard
Benecken (33) zu BILD: „Eine Entschuldigung und ein
Schmerzensgeld. Wir werden mindestens 10 000 Euro
einklagen.“
Das Management von „Tokio Hotel“ wollte sich gestern
nicht zu den Aussagen der Mädchenbande äußern.